Das Magazin WirtschaftsWoche (WiWo) nimmt die Geschäfte der S&K-Gruppe unter die Lupe. Es bleibt mehr als eine offene Frage. Was bedeutet das für Anleger?
In seiner aktuellen Print-Ausgabe und auch in einem online-Artikel hinterfragt die WiWo die Geschäfte der S&K Gruppe kritisch. Die Anleger gingen nach Ansicht der WiWo eine gefährliche Wette ein. Bereits im November letzten Jahres hatte sich das Manager Magazin in seiner Online-Ausgabe mit den Geschäften der S&K-Gruppe aus Frankfurt am Main beschäftigt.
Die WiWo durchleuchtet die Geschäfte der S&K-Gruppe: Nachdem man Ende 2010 das Geschäft mit dem Ankauf von Lebensversicherungen eingestellt habe, um sich von unseriösen Anbietern zu distanzieren, werbe man heute Anlegergelder mit dem Fonds Deutsche S&K Sachwerte Nr. 2 GmbH & Co. KG ein. Hierüber beteilige sich der Anleger an einem Fonds, der das eingezahlte Kapital als Darlehen an eine zur S&K-Gruppe gehörige GmbH weiterreicht. Dafür zahle diese Zinsen, die dem Anleger Gewinne ermöglichen sollen.
Es sei schon fraglich, wie aus einem Investitionsvolumen von nur etwas mehr als 80 % des Emissionsvolumens (zzgl. Agio) über einen Zeitraum von 5 Jahren Zinsen in Höhe von 12 % bezogen auf 100% des angelegten Kapitals erwirtschaftet werden könne. Auch könnten Stephan Schäfer und Jonas Köller die Gewinne der GmbH, die vom Fonds Geld bekommt, als Dividende an die Konzerngroßmutter, die S&K Holding durchreichen. Diese wiederum hafte für Verbindlichkeiten von drei S&K-Gesellschaften, die bis vor zwei Jahren noch Lebensversicherungen aufgekauft hätten. Den Verkäufern der Policen habe man teilweise versprochen, das Kapital zu verdoppeln. Könnten diese Gesellschaften ihre Verbindlichkeiten gegenüber den Verkäufern nicht befriedigen, bestünde die Denkmöglichkeit, dass die Gewinne der kreditnehmenden GmbH hierfür herangezogen werden.
Aber auch einige der Bestandsimmobilien des auf der Seite der S&K-Gruppe bis vor kurzem zum Download bereitgehaltenen Referenzkataloges, Stand 30.04.2011, seien zu hinterfragen. So fehlten beispielswiese in der zuletzt auf der Homepage befindlichen Version des Referenzkataloges der S&K-Gruppe die Seiten 114 und 115, auf denen in einer anderen Printversion das Referenzobjekt „Gerbermühle“ in Frankfurt am Main enthalten sei.
Ein Objekt in Karlsruhe sei nie in das Eigentum der S&K-Gruppe übergegangen. Laut S&K habe es hier nach Erstellung des Kataloges Probleme bei der Abwicklung des Immobilienkaufes gegeben. Zum Zeitpunkt der Katalogerstellung sei laut S&K der entsprechende Kaufvertrag jedenfalls geschlossen gewesen.
Eine Objektgesellschaft, der das im Katalog enthaltene Objekt MultiTecPark Mainz, gehöre, sei insolvent, obwohl der Wert des Objektes bei 34 Mio. EUR liegen soll. S&K erklärte, dass nicht zutreffend recherchiert worden sei, Antworten zu den konkreten Objekten Gerbermühle und MultiTecPark Mainz wurden indes nach Angaben der WiWo nicht gemacht.
Stellungnahme der Kanzlei Göddecke
Erneut steht die S&K-Gruppe unter Beobachtung. Hatte sich zunächst die Online-Ausgabe des Manager-Magazins den Vorgängen im Zusammenhang mit den Wertgutachten einzelner Immobilien beschäftigt, hakt nun auch das Magazin WirtschaftsWoche nach.
Auch die KANZLEI GÖDDECKE Rechtsanwälte recherchiert seit geraumer Zeit zu dem Geschäftsmodell der S&K-Gruppe. Dabei konnten wir bereits eine Vielzahl von weiteren Umständen feststellen.
Auch nach den uns vorliegenden Unterlagen ist weder die S&K-Gruppe noch einer ihrer Objekt-Gesellschaften eingetragene Eigentümerin des Objektes Karlsruhe gewesen. Tatsache ist weiter, dass eine S&K MultiTecPark Mainz GmbH in eine Industrie- und Innovationspark Rheinhessen GmbH umfirmiert wurde und für diese Gesellschaft Insolvenz beantragt wurde. Das dazugehörige Objekt wurde dann von der Stadtwerke Mainz AG erworben.
Zwischenzeitlich hat die S&K-Gruppe reagiert und sowohl den Referenzkatalog als auch die noch bis vor kurzem einsehbaren Bestätigungen des TÜV-Süd von der Seite entfernt.
Für Anleger, die weitere Informationen zum Hintergrund und zu konkreten Handlungsmöglichkeiten suchen, steht die KANZLEI GÖDDECKE Rechtsanwälte gern zur Verfügung.
Quelle: WirtschaftsWoche vom 28.01.2013, www.wiwo.de, eigene Recherche